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Von Mandarinen und dem Nikolaus

Trends&Kultur | 04. Dezember 2021
Früher bekamen wir zu Nikolaus einen übervollen Teller mit Süßigkeiten mit ganz vielen Nüssen, Mandarinen und ein paar Äpfeln. Farblich waren die Mandarinen sehr schmückend und zusammen mit den bunt glitzernd verpackten Schokokugeln (Stanniolpapier hieß das damals) machte das Ganze einen sehr festlichen Eindruck. In der Zeit vor dem Nikolausabend durften wir die Schuhe vor die Türe stellen. Darin fanden wir am nächsten Morgen eine Mandarine, eine Orange oder einen Apfel. Das war zwar etwas weniger festlich, dafür umso praktischer für die Schulversorgung. Meine Mutter erzählte von den Nikolausabenden aus ihrer Kindheit, an denen Nüsse und Zuckerwürfel in die Stube gestreut wurden. Apfelsinen oder Mandarinen waren damals selten und kostbar. Aber, die Mandarinen sind auch heute nicht überall Bestandteil des Nikolausbrauchtums.

Sinterklaas

Ich habe lange in den Niederlanden gelebt und dort eine gänzlich andere Nikolauskultur kennengelernt. Als ich dort die Mandarinen einbringen wollte, stieß dies auf großes Unverständnis. Man muss wissen: In den Niederlanden ist das Nikolausfest das große Kinderfest. Anders als hierzulande, werden die Menschen am Nikolausabend reich beschenkt, während das Weihnachtsfest fast geschenkefrei ist und man im Kreise der Großfamilie festlich speist. Dementsprechend wird auf den Nikolausabend hin gefiebert. Nach dem St. Martinstag geht’s los: Dann kommt der Nikolaus, Sinterklaas wird er dort genannt, mit seiner Crew per Schiff im Land an. Mit an Bord: das Pferd von Sinterklaas, welches übrigens über hervorragende Klettereigenschaften verfügt. Es trabt mühelos über die Dächer der Häuser und steuert dort die Schornsteine an. Ab dann dürfen die Kinder beim Kamin ihre Schuhe aufstellen. In den Schuh legen sie einen Brief an Sinterklaas mit einem Snack für das Pferd und bringen dem Kinderfreund noch ein Ständchen. In der Nacht vollzieht sich dann der wundersame Tausch. Dabei ist Sinterklaas nicht bei allen gleich großzügig: manche Kinder finden in ihrem Schuh nun schon kleine Geschenke, manche bekommen Süßigkeiten. Eine Mandarine bekommt jedoch niemand.
Am Geschenkeabend, dem ‚Pakjesavond‘, kann Sinterklaas nicht zu allen höchstpersönlich kommen. Das kann jeder nachvollziehen. Aber zu allen Kindern werden Geschenke gebracht. Das erledigen die unzählbaren Helfer von Sinerklaas, die Pieten. Sie stellen den großen Jutesack mit Geschenken vor die Türe, klopfen laut an und verschwinden dann gleich zum nächsten Auftrag.

Surprise

Das Fest ist auch bei Erwachsenen ohne junge Kinder beliebt. Sinterklaas und seine Helfer müssen diese Mitmenschen nicht mehr versorgen. Die sind schon groß und können das selber. Im Freundes- oder Familienkreis werden nach dem Wichtelprinzip Geschenke gemacht. Die Geschenke sind immer sehr persönlich und müssen in einer witzigen Verpackung, der sogenannten Surprise, versteckt sein. Das sind oft große und außerordentlich kreative Gebilde. Dazu wird ein selbstgeschriebenes Gedicht vorgetragen. Ob es in diesem Zusammenhang schon mal Mandarinen gab, ist mich nicht bekannt.
Da ich meine Lieben nicht mit Mandarinen hinterm Ofen hervorlocken kann, werfe ich diese Früchtchen in den Ofen. Dort gehen sie eine wunderbare Verbindung mit Hähnchen und Fenchel ein und erfreuen unseren Gaumen am Nikolausabend.
So kommen sie doch noch auf den Teller.

Hier nun das Rezept. Gutes Gelingen und eine schöne Adventszeit!


Hähnchen mit Mandarinen und Fenchel


Zutaten

5EL Pernod
5EL Olivenöl
5 EL frischen Orangensaft
5 EL Zitronensaft
2 EL groben Senf
3 EL brauner Zucker
2 Fenchelknollen (500g)
1,3 kg Hähnchen in 8 Stücke geteilt, oder Keulen
5 Bio-Mandarinen (Clementinen), in 0,5 cm dicke Scheiben quer geschnitten
1 EL Thymianblätter
2 ½ TL Fenchelsamen, leicht zerstoßen
Salz und Pfeffer, glatte gehackte Petersilie zum Bestreuen


Zubereitung

Eine Marinade aus Pernod, Olivenöl, Orangen- und Zitronensaft, Senf, Zucker, Thymian, Fenchelsamen und 2,5 TL Salz und 1,5 TL Pfeffer zu einer Marinade verquirlen.
Die Fenchelknollen, halbiert und in Spalten geschnitten mit den Hähnchenteilen und den Clementinenscheiben mit der Marinade gut vermischen. Je nach Eile kurz (15 Minuten) oder lang (über Nacht) ziehen lassen.
Das Ganze in eine ofenfeste Form geben, Hähnchenhautseite nach oben, und im vorgeheizten Ofen bei 220 Grad 45 Minuten braten.
Dann die Fleisch-, Fenchel- und Clementinenstücke auf die Servierplatte legen und warmhalten. Die Flüssigkeit in einem Topf um ein Drittel einkochen und über das Hähnchen gießen. Mit Petersilie bestreuen. So jedenfalls empfiehlt es Yotam Ottolenghi. Man kann es aber auch lassen und das Hähnchen direkt aus dem Ofen auf den Tisch stellen. Dann ist die Soße etwas flüssiger. Eine weiter Möglichkeit ist es, den Bratensaft im Topf mit einer Tasse Brühe zu ergänzen und dann zu binden. Dazu einen TL Butter mit 1 TL Mehl verkneten, stückchenweise in die heiße Soße geben, mit dem Schneebesen rühren und aufkochen lassen. Das ergibt dann extra viel Soße.


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